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Beim Stuttgarter Werkkollektiv sind mehrere Gewerke unter einem Dach zusammengefasst. Die Leidenschaft für Handwerk muss man hier wörtlich nehmen.                                                                                                                                                    FOTOS: Jan Zawadil

Darf's ein bisschen kreativer sein?

Werkkollektiv – das steht weniger für Konvention als vielmehr für Kreation. Die Stuttgarter Fast-Alleskönner bringen aber nicht nur Kreativität in Wohn-, Geschäftsräume, Ladenlokale und die Gastro-Szene. Bei ihnen muss man vor allem die Leidenschaft für Handwerk wörtlich nehmen.

Text und Fotos  JAN ZAWADIL

Eng ist’s. Die ausfahrbaren Stützen des 40-Tonners ragen weit in die Straße. Ein Durchkommen ist kaum möglich. Zum Glück ist die Straße an diesem Morgen gesperrt. Massive Bauteile werden vor dem Haus Nummer Acht abgeladen. Doch so schwer die Fracht ist, der Fahrer schwenkt den Kranarm routiniert über die Grundstücksgrenze und setzt die Ladung butterweich ab.

Hinter und vor dem Laster Handwerkerfahrzeuge. Es geht voran auf der Baustelle. Dennoch sticht ein Transporter heraus: ein tiefschwarzer Crafter, auf dem in großen, weißen Buchstaben „Werkkollektiv“ prangt.

Der Name macht neugierig. Genauso wie die sonst typischen Handwerkersymbole auf der Motorhaube, die hier zu modernen Icons reduziert sind und ahnen lassen, dass mit stilisiertem Hammer, Bleistift, Zirkel oder Pinsel schon jemand einen großen Schritt in die Zukunft gedacht hat.

Im Haus selbst sind Flo und Sören seit dem frühen Morgen an der Arbeit. Der Schrank – oder besser gesagt die Verkleidung des Eingangsbereichs mit den Schrankelementen muss fertigwerden. Im Untergeschoss müssen die Unterbauschränke für die Waschtische montiert werden. Sie vermessen, zeichnen an, bohren, richten Türen millimetergenau aus und legen die letzten Zwischenböden ein.

 

Mehrere Gewerke unter einem Dach

Seit Jahren sind die Beiden Teil des Werkkollektivs. Flo ist Schreinermeister, Sören Raumausstatter. Damit sind sie aber nicht nur tragende Säulen, sie sind vor allem ein wichtiger Part der Idee „Werkkollektiv“, die mehrere Gewerke in einem Unternehmen vereint und Kunden Lösungen sowie immer neue Ideen aus einer Hand bietet.

Neben Florian „Flo“ Widmer und Sören Perenthaler gehören Laura Bucher (Raumausstatter-Meisterin), Sascha Sebastian (Schlosser) und Louis Michel (Werkstudent) zum Kollektiv. Die Köpfe sind der Geschäftsführer und Schlosser Marco Sebastian sowie der Zimmermann Christopher Wilkens.

Vor rund zehn Jahren haben Marco und Chris die ersten Projekte zusammen realisiert und merkten schnell, dass da mehr draus werden kann. Was, das zeigte sich 2012 als sie das Werkkollektiv gründeten.

 

Herzblut und Herzlichkeit

Damals wie heute muss man aber deren „Leidenschaft für Handwerk“ wörtlich nehmen. Kreativ, abseits von der Stange – und selbstverständlich klassisch – können sie und sind damit auf dem richtigen Weg.

Bei Planung, Konzeption und Umsetzung ist bei jedem Projekt deshalb immer viel Herzblut dabei. Und dass es beim Werkkollektiv herzlich zugeht, zeigt sich auch bei einem Abstecher in die Werkstatt im Stuttgarter Westen.

Zum Treffen mit Chris geht es über eine Gittertreppe in den ersten Stock. Oben angekommen winkt er schon von seinem Arbeitsplatz. Gut gelaunt ist er und erklärt, dass er gleich Zeit habe, er müsse nur noch eine kleine Sache fertigmachen.

Gesagt, getan ist er nach ein paar Minuten zur Stelle und scherzt mit einem Blick in die Ecke des Aufenthaltsraums: „Das Hundekörbchen ist heute leer. Amy hat Homeoffice.“

Amy, das ist Flo‘s Hundedame. Doch sie ist beim Werkkollektiv genauso wichtig für das gute Zusammenspiel wie alle anderen. Ebenfalls wichtig: die sehr gute Arbeitsplatzausstattung. Während auf den Mac‘s im ersten Stock Pläne und Konzepte entstehen, gehen die anschließend direkt an die Maschinen, so dass jeder beim Werkkollektiv Informationen aus erster Hand erhält und diese gleich umsetzen kann.

Damit nicht genug denkt das Werkkollektiv weiter. Moderne Technologie ist selbstverständlich, die Lagerhaltung und -verwaltung via App der Normalfall. Das erleichtert nicht nur die Arbeit, es lässt vor allem Zeit für Kreativität, und um sich in Sachen technischer Fortschritt auf dem Laufenden zu halten.

Neugier auf neue Wege und neue Dinge

Trotzdem ist das nur eine Seite. Die andere: die Neugier. Die Handwerker mit Leidenschaft haben sie sich bewahrt und sind genauso bereit neue Wege zu gehen wie neue Dinge auszuprobieren.

Das hat dazu geführt, dass das Werkkollektiv Festool-Tester geworden ist. Für Chris eine tolle Sache. Denn: „Das macht Spaß und öffnet den Horizont“. Er freue sich immer über neue Maschinen und die Möglichkeit, die Festool-Produkte früh kennenzulernen, ausgiebig zu testen und vielleicht sogar den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag einzubringen.

Was ihm an Festool trotzdem am besten gefällt: „Der Systemgedanke.“ Die Maschinen und Systeme seien aufeinander abgestimmt, die Details und die Haptik stimmen. Das habe er schon während seiner Zeit als Zimmermannslehrling gemerkt. Für ihn war deshalb klar, dass auch beim Werkkollektiv auf Festool gesetzt wird.

„Wir können uns damit identifizieren“, sagt auch Marco mit Blick auf die Maschinen aus Wendlingen. Schließlich sei Festool eine Firma aus der Region – und mit Profiwerkzeug zu arbeiten, sei eben unerlässlich.

Handwerk modern interpretiert

Nichtsdestotrotz: „Wir sind, wie wir sind. Immer authentisch“, ergänzt Marco. Dazu gehöre es, Handwerk modern zu interpretieren. Das spiegle sich dann eben auch an der Gestaltung der Fahrzeuge wider.

Genau dieser Ansatz hat dazu geführt, dass das Werkkollektiv in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung erlebt hat. Immer umfangreicher und anspruchsvoller wurden die Projekte, der Umzug von Vaihingen in die größere Halle im Stuttgarter Westen unumgänglich.

Das Geheimnis der positiven Entwicklung des Werkkollektivs sehen Marco und Chris trotzdem nicht nur im guten Zusammenspiel aller, sondern auch im offenen Miteinander zwischen sich. Denn: „Es kann auch mal reiben – sehr stark reiben.“ Wachstum und Weiterentwicklung, so Marco, sei aber auch von Auseinandersetzung geprägt – und aus der ergebe sich letztlich immer ein Mehrwert, um die gemeinsamen Ziele und die nachhaltige Entwicklung des Werkkollektivs zu realisieren.

Der Mittelweg sei laut Marco dabei eine Kurve. Doch der gemeinsame Nenner werde immer gefunden. Für Chris ist das Werkkollektiv außerdem ein anders gedachter Familienbetrieb. Für ihn ist die junge Firmengeschichte ein Vorteil für Kreativität und neue Ideen und meint: „Hier gibt es keine Vergangenheit. Wir bauen sie grade auf.“

DEN VERÖFFENTLICHTEN TEXT SOWIE ALLE FOTOS GIBT ES UNTER

www.festool.de/blog/work/werkkollektiv

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